Ihr kennt das sicherlich!? Adventszeit: Die Nase weiß gar nicht welchen Geruch sie als erstes schnuppern soll. Überall duftet es nach Kerzen, Keksen und weihnachtlichen Gewürzen. Da bekommt man automatisch Back-Fieber. Die Plätzchen für Familie, Freunde und Bekannte gehören irgendwie schon zum Standard meiner „Weihnachtsbäckerei“. Ich hatte Lust mal wieder etwas Neues auszuprobieren und habe ein wunderbares Rezept gefunden, was ich Euch nicht vorenthalten möchte: Drip-Cake mit Bratapfel-Füllung.
Den ersten Weihnachtsfeiertag verbrachten wir bei meinen Eltern und ich habe mich gern „geopfert“ das neue Rezept auszuprobieren. In der Weihnachtszeit wird ohnehin viel Leckeres gegessen und ich habe versprochen nur etwas „Kleines“ zum Kaffee mitzubringen. Abends gab es schließlich noch Mamas leckere Entenkeulen.
Aus groß wird klein
Das ursprüngliche Rezept für den Schoko-Dripcake mit Bratapfel-Füllung wäre zu mächtig geworden. Meinem lieben Mann kam die Idee für ein spontanes Weihnachtsgeschenk (für mich): eine Mini-Springform von Kaiser mit einem Durchmesser von zuckersüßen 12 cm. „Damit kannst du jetzt auch gerne jedes Wochenende backen, Krümel“, meinte mein Mann. Da wir nicht jedes Wochenende Kuchen essen, waren das für mich ganz neue (wohlklingende) Töne. Als ich den „Servierring“ nach Lieferung in den Händen hielt, war das „jede Woche backen“ gar nicht mehr so abwegig. 😂
So gelingt der Drip Cake in der Mini-Edition
Ich beschreibe euch jetzt Schritt für Schritt wie der Drip Cake gelingt und anschließend so aussieht:
Die Mengen der Zutaten aus dem Rezept von „Emma’s Lieblingsstücke“ habe ich auf meine neue Mini-Springform umgerechnet. Also wundert euch nicht über die manchmal ungewohnten Mengen. Ihr könnt schon mal dem Ofen ordentlich einheizen 180 °C (Ober-/ Unterhitze).
Der Teig
- 2 Eier (Größe: L)
- 1 Prise Salz
- 55 g weiche Butter
- 80 g Zucker
- 55 g Apfelmus
- 45 ml Milch
- 110 g Vollkornmehl (Dinkel)
- 10 g gemahlene Mandeln
- 20 g Kakao
- ½ Pck. Backpulver
- ½ TL Zimt
Trennt die Eier. Das Eiweiß schlagt ihr mit einer Mini-Prise Salz steif. Die Butter müsst ihr nun mit dem Zucker schön cremig schlagen. Das Eigelb rührt ihr im Anschluss darin ebenfalls unter. Ich habe dafür meine Küchenmaschine verwendet. Von Hand funktioniert das aber auch. Im nächsten Schritt mischt ihr die restlichen feuchten Zutaten (Milch und Apfelmus) unter.
Die übrigen Zutaten vermischt ihr separat und siebt sie auf die Eimasse. Mit dem Sieb vermeidet ihr die ungeliebten Klümpchen. Da ich mit Vollkornmehl arbeite, bleiben im Sieb feine Körnerschalen zurück, die kippe ich immer hinterher. Den fluffigen Abschluss macht der Eischnee, den ihr unter den Teig hebt.
Die Mini-Backform (12 cm) füllt ihr nun mit der Hälfte des Teiges und backt sie für etwa 18-20 Minuten (Stäbchenprobe). Den Teig anschließend auf einem Rost abkühlen lassen. Diesen Schritt anschließend mit der anderen Hälfte des Teiges wiederholen. Wenn ihr zwei der süßen Formen euer Eigen nennt, könnt ihr beide Formen natürlich gleichzeitig backen. Die Teige könnt ihr übrigens auch schon einen Tag vorher zubereiten.
Ein verborgener Schatz: Die Bratapfel-Füllung
- 1 EL gehackte Mandeln
- 170 g Apfelwürfel (z.B. Elstar)
- 45 g Zucker
- ½ EL Wasser
- 20 g Korinthen oder gehackte Rosinen
- ½ Prise Zimt
- ½ TL Vanille Extrakt
Auch die Füllung kann bzw. sollte vorbereitet werden, denn sie muss abkühlen. Röstet Mandeln in der Pfanne (ohne Fett!) und stellt sie beiseite. Jetzt karamellisiert ihr den Zucker mit dem Wasser in der Pfanne (mittlere Hitze). Gebt die Äpfel in die Karamellmasse und rührt so lange bis die Äpfel und die zähe Masse eine geschmeidige Konsistenz erreicht haben. Das kann mehrere Minuten dauern, bleibt also geduldig! Nun mischt ihr noch die gerösteten Mandeln, das Vanille-Extrakt und das Zimt unter. Lasst die Masse noch köcheln bis die Menge eine angenehme Bindung bekommt. Anschließend alles abkühlen lassen.
Die Creme
- 25 g Butter
- 25 g Puderzucker
- 115 g Creme double
- 115 g Frischkäse
- 1 Spritzer Zitronensaft
Schlagt die weiche Butter mit dem Puderzucker solange auf, bis sie eine cremige weiße Konsistenz erreicht hat. Rührt jetzt die Creme double und den Frischkäse unter. Seid dabei vorsichtig, damit ihr der Torten-Creme nicht den Stand nehmt. Da ich die Creme auf die Böden spritze, fülle ich sie zum Kühlen bereits in einen mit großer Lochtülle vorbereiteten Spritzbeutel und lege ihn in den Kühlschrank. Ihr könnt die Creme auch ganz klassisch auf die Böden streichen.
Jetzt wird gestapelt
Halbiert die beiden Schoko-Böden. TIPP: Für einen geraden Tortenturm sollte der beim Backen entstandene „Buckel“ auf dem Boden begradigt werden. Die anfallenden Krümel nascht ihr einfach. Belohnung muss sein! Der schönste Boden wird der Deckel. Die anderen drei Böden erhalten jeweils einen Creme-Ring außen und mittig eine Füllung aus der Apfelmasse. Für einen optimalen Stand und Halt, gehören auch zwei bis drei Spritzer Creme auf die Apfelmasse. Arbeitet euch etagenweise wie beschrieben nach oben.
Der Deckel bleibt ohne Creme! Die restlichen 2-3 Esslöffel Creme dienen zur Verschönerung des Randes. Um den „Naked-Effekt“ zu erreichen, habe ich einen Teigschaber verwendet. Die Torte muss mindestens eine Stunde ordentlich gekühlt werden, damit der Drip gelingt.
Das große Finale
Für die Ganache schmelzt ihr die Kuvertüre mit der Butter über einem Wasserbad. Jetzt müsst ihr relativ zügig weiterarbeiten. Lasst oben am Rand die Schokomasse herunterlaufen. Dicke und dünne Tropfen sind gewollt. Damit erzielt ihr den gewünschten unregelmäßigen Verlauf. Ist der Rand einmal herum „gedripped“ wird die Mitte gefüllt und evtl. glatt gestrichen.
Als Deko habe ich mit einem Kugelausstecher Apfelperlen gemacht. Die Perlen piekt ihr auf einen Zahnstocher auf und taucht sie in die restliche Ganache. Zum Abschluss tunkt ihr die Schokoäpfel noch kurz in die gehackten Mandeln, setzt einen oder mehrere Äpfel auf den Deckel und fertig ist der Tripledecker.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken!
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